Einführung digitaler Steuergeräte MG 569 bei Gasbrennern Gulliver BS und BS-D

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Herbst diesen Jahres haben wir mit der Einführung der neuen Generation digitaler Steuergeräte im Gulliver-Programm begonnen. Zunächst haben wir das digitale Steuergerät MG 569 bei unseren ein- und zweistufigen Gasbrennern eingeführt. Dies ist nun auch in unserem neuen Brennerkatalog dokumentiert.

Diese Info gibt Ihnen detaillierte Info über die Änderungen und die Funktionalität. Für intensiveres Eigenstudium siehe Anhänge zu dieser Info.

Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte :

Alle GULLIVER BS (einstufig) und BSD (zweistufig) Brenner werden umgestellt auf das neue digitale Steuergerät MG569, welches auf moderner Mikroprozessortechnik basiert. Der Entstörknopf ist das zentrale Bedienelement zur Entriegelung des Brenners und zur Aktivierung/Deaktivierung von Zusatzfunktionen.

Die zweifarbige LED-Leuchte im Entstörknopf ist das zentrale Anzeige-Element. Das Steuergerät MG 569 ist abwärtskompatibel ohne Umverdrahtung zu 566 Rev 3, 568 und 569 SE. Zu älteren Steuergeräten 566 bzw. 525SE/G ist das Steuergerät MG 569 mit speziellem Kabelsatz kompatibel. Die Steuergeräte sind grundsätzlich nach wie vor rein für intermittierenden Betrieb ausgelegt und zugelassen.

Funktionalität und Steckerbelegung :

Trotz deutlich erweiterter Funktionalität ist die Steckerbelegung grundsätzlich abwärts-kompatibel. Als neue , zusätzliche Stecker kommen hinzu : Fernentriegelung (mit Gegen-stecker und Kabel), Flammenüberwachung und Ventilausgang Stufe 2.

Luftdruckwächter Überwachung

Die Steuergeräte MG 569 überwachen lediglich den Arbeitskontakt des LDW. Somit ist der LDW am 3-poligen Anschlussstecker am Steuergerät bei neuen Brennern lediglich mit zwei Leitungen verbunden. Bei Einsatz von MG 569 an älteren Brennern ist dies problemlos, der Ruhekontakt-Anschluss ist zwar vorhanden, aber für das Steuergerät ohne Bedeutung. Falls im Einzelfall ein MG 569 in einem neuen Brenner durch 569 SE (alt) ersetzt werden soll, muss der Ruhekontakt des LDW mit dem freien Kontakt des LDW Steckers verbunden werden. Darüber hinaus setzt dies einen Gebläsemotor mit Kleinspannungsausgang voraus.

Gebläsemotor-Kleinspannung nicht notwendig

Die Steuergeräte MG 569 benötigen keinen Kleinspannungsausgang seitens des Gebläsemotors wie bisher üblich. Dies ermöglicht zukünftig (derzeit noch nicht umgesetzt) die Verwendung von Motoren ohne Kleinspannungsausgang. Bei Einsatz von MG 569 an älteren Brennern ist dies problemlos, die Kleinspannung ist zwar vorhanden, aber für das Steuergerät ohne Bedeutung.

Falls im Einzelfall ein MG 569 in einem neuen Brenner durch 569 SE ersetzt werden soll, muss ein Motor mit Kleinspannungsausgang und entsprechender Anschlussverdrahtung vorhanden sein.

Echte Zweistufigkeit für Ventil 2 integriert

Die Steuergeräte MG 569 enthalten einen zusätzlichen Stecker für die direkte Ansteuerung des Ventil Stufe 2. Dies wird zukünftig andere Möglichkeiten und neue Optionen der internen Verdrahtung erlauben.

Derzeit wird dies nicht genutzt, die Brenner bleiben zunächst vollkommen analog verdrahtet zur bisherigen Ausführung. Somit wird bis auf weiteres die zweite Stufe direkt über T6-T8 im Anschlussstecker der zweiten Stufe geschaltet.

Ionisationssonden-Anschluss auf Stecker

Die Steuergeräte MG 569 enthalten einen zusätzlichen Stecker für den Anschluss der Flammenüberwachung. Dort wird ein Kabel mit Bananenstecker-Kupplung (zur Messung des Ionisationsstroms ) angeschlossen. Bei Einsatz des MG 569 in bisherigen Brennern ist die Ionisationssonde entsprechend dort anzuschließen. Der Stecker enthält darüber hinaus eine zusätzliche Spannungsversorgung und Nulleiter-Anbindung, die derzeit nicht genutzt wird; die bauseitige Verwendung dieser Spannungsversorgung ist nicht gestattet.

Minimal-Gasdruckwächter

Der Minimal-Gasdruckwächter wird nicht grundsätzlich ständig spannungsversorgt ! Erst bei Anforderung des Gebläsemotors wird der Gasdruckwächter abgefragt.

Verhalten bei Störung

Die Störmeldung ist direkt an der Hauptspannungsversorgung angeschlossen, im Fehlerfall wird über ein Relais S3 geschaltet. Bei Auftreten einer Störung bleiben Spannungen zum Luftklappenstellmotor und zum Luftdruckwächter bestehen. Darüber hinaus ermöglicht die visuelle Diagnose und die optische RS 232 – Schnittstelle erweiterte Diagnosemöglichkeiten.

Nachzündung (während der Sicherheitszeit )

Der Zündfunken ist während der gesamten Sicherheitszeit vorhanden.

Fernentriegelung

Die Funktion ‘Fernentriegelung ermöglicht das Entriegeln des Steuergerätes über externe Taster. Am Steuergerät befindet sich ein spezieller Kontaktstecker für diese Funktion. Die maximale Verbindungslänge beträgt 20 m. Ohne Fernentriegelung wird der mitgelieferte Kontaktstecker mit Anschlusskabeln nicht benötigt.

Einstellbare Nachbelüftung

Die Nachbelüftungsfunktion erhält die Gebläsefunktion für eine definierte Zeit nach Abschalten des Brenners. Die Zeit kann in Minutenschritten maximal auf 6 Minuten eingestellt werden. Diese Funktion kann sehr einfach aktiviert und eingestellt werden durch wiederholtes Drücken des Entstörknopfes im Standby-Betrieb. Nach 5 Sekunden zeigt das Blinken der roten LED die eingestellte Zeit an (1 Impuls = 1 Minute Nachbelüftung). Wenn während der Nachbelüftung neue Anforderung erfolgt, stoppt das Steuergerät und beginnt einen neuen Betriebszyklus.

Werkseinstellung des Steuergerätes MG 569 : 0 Minuten = keine Nachbelüftung.

Wiederanlauf bei Flammenausfall

Das Steuergerät bietet eine Wiederanlauffunktion (komplette Wiederholung des Startablaufs) analog zum 569 SE bei Flammenausfall während des Betriebes. Allerdings begrenzt für max. 3 Versuche (Vierter Flammenausfall hintereinander führt zur Störung).

EMC Filter integriert

Das neue Steuergerät MG569 hat einen integrierten EMC Interferenzfilter, dadurch ist der Filter im siebenpoligen Stecker zukünftig nicht mehr notwendig.

Eigendiagnose und Parameterspeicherung

•Eigendiagnose über Blinkcodes (visuell) und

•Speicherung von Betriebsparametern:

- letzte Störungsursache - totale Anzahl Störungen - totale Betriebsstunden (Stufe 1)

Diese Werte können manuell zurückgesetzt werden.

Eigendiagnose

Das Steuergerät bietet Diagnosefunktionen zur Anzeige des aktuellen Betriebsstatus sowie zur Identifikation von Fehlerursachen über Blinkcodes der Brennerstörkeuchte an.

Bei Brennerstörung leuchtet die Störleuchte kontinuierlich rot. Nun kann die visuelle Fehlerdiagnose durch Drücken des Entstörknopfes für > 3 Sekunden aktiviert werden.

Das Steuergerät zeigt eine Blinksequenz, die in 2-Sekunden Intervallen wiederholt wird. Auch der Störsignal-Ausgang S3 zeigt diese Blinksequenz. Die Blinksequenz identifiziert die möglichen Fehlerursachen gemäß der Fehlercode-Tabelle.

Zum Entriegeln des Steuergerätes nach der Diagnoseanzeige, drücken Sie bitte den Entstörknopf.

Eigendiagnose und Parameterspeicherung

Ein spezielles PC-Interface-Kit ermöglicht die Verbindung des Steuergerätes mit dem PC über den Infrarot-RS 232 Bus (integriert in Störleuchte). Abrufbar sind der aktuelle Brennerstatus, Betriebsstunden, Typ und Anzahl von Störungen, Seriennummer usw.

Das Kit besteht aus einem Optokoppler zum Pc und einer CD mit Installations-Software. Zurücksetzen der Diagnose-Betriebsdaten durch Drücken des Entstörknopfes während der Vorbelüftung für 5 sec möglich. Rücksetzbare Betriebsdaten:

- Anzahl der bisherigen Störabschaltungen

- Betriebsstundenzähler-Werte

Soweit in Kurzform zu den umfangreichen Erweiterungen des Funktionsumfangs der neuen digitalen Steuergeräte, die die Flexibilität des Gulliver-BS-Brennerprogramms erhöhen.

Folgende ergänzenden Infos sind per E-mail erhältlich:

- Anleitungen für BS1-4 und BS 1D-4D

- Ersatzteillisten für BS1-4, BS1D-4D, BS2D-3D-4D TL, BS3D 3761771

- Details zum genauen Betriebsablauf

Mit freundlichen Grüßen


RIELLO S.p.A.

Zweigniederlassung Deutschland